Darfwunsch

Ich blicke in den sommerlichen Nachthimmel und entdecke eine Sternschnuppe. Einen Herzschlag lang rast sie über den Himmel, verglüht und lässt mich ratlos zurück. Denn kennst du diesen Moment, wenn du eine Sternschnuppe siehst und nicht weißt, was du dir wünschen sollst?

Weil du Angst hast, dir etwas zu wünschen. Du tust es nur in größter Einsamkeit, bist doch der Meinung, du hättest es nicht verdient, dir etwas wünschen, etwas erwarten zu dürfen. Du musst doch dafür arbeiten, an dir arbeiten. Du bist zu imperfekt für diese Welt. Lohn ist immer mit Arbeit verbunden, und auch so ist die Liebe, du erhältst sie nur durch Mühen, nicht, weil du bist.

Denn das Sein, das kann ja nun jeder, nein, du musst besonders sein, hervorstechen, glänzen, der Allerbeste sein, wie keiner vor dir war! Deine Fehler? Verstecke sie oder bügle sie aus! Leiste Großes und werde erfolgreich! Denn sonst liebt dich keiner, das musst du dir verdienen!

Noch immer blicke ich in den Nachthimmel, die Sternschnuppe ist schon lange verglüht. Aber ich wünsche mir etwas.

Einfach so.