Eine freudige Elegie auf nekrophile Traditionen

Ich möchte, dass du lebst.
Dass du träumst siehst planst und liebst.
Ich möchte, dass du lebst.
Mit mir
und auch für dich.

Denn ich möchte keine Leiche ficken!
Keinen in Gold gesperrten Vogel
bei mir halten und ersticken!
Ich möchte nicht notwendig sein,
aber begehrt und auch vermisst!
Ich möchte, dass es immer funkelt,
wenn du mich siehst und du mich küsst!

Will doch auch selber frei sein, fliegen!
Will mir neue Reiche suchen
und erobern und besiegen!
Ich möchte nichts notwendig haben,
aber begehren und vermissen!
Ich möchte, dass es immer funkelt,
dass ich mich sehne, dich zu küssen!

Denn ich möchte, dass wir leben!
Keine Verpflichtung, kein Verbot,
sondern Freiheit und Vertrauen!
Dass wir neue Wege finden
und uns keine Gruft erbauen
in der alten Nekropole,
wo sie alle schweigend liegen,
aneinander sanft erstickt.

Ich möchte, dass wir leben!
Dass wir träumen sehen planen lieben!
Ich möchte, dass wir leben!
Mit einander
und an für sich.